Antikörper und JAK-Inhibitoren - die Wunderwaffen gegen Neurodermitis
In diesem Artikel erfährst Du mehr über die verfügbaren Biologika bei Neurodermitis.

Neurodermitis, auch bekannt als Ekzem, ist eine häufige, chronische Hauterkrankung, die durch Juckreiz, Rötung und trockene, schuppige Hautveränderungen gekennzeichnet ist. Neben den klassischen Kortisoncremes gibt es zahlreiche weitere Behandlungsoptionen. Insbesondere sogenannte Biologika haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Zeit, diese Medikamentengruppe einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Was sind Biologika?
Biologika sind eine neue, hochwirksame Klasse von Medikamenten, die aus lebenden Organismen oder deren Derivaten hergestellt werden. Sie greifen gezielt bestimmte Immunsystemzellen oder Proteine, die bei der Entstehung und der Aufrechterhaltung von Neurodermitis beteiligt sind. Sie werden in der Regel durch Injektion oder als Infusion verabreicht.
Eines der am häufigsten verschriebenen Biologika bei Neurodermitis ist Dupilumab. Dupilumab ist ein monoklonaler Antikörper, der den Interleukin-4 Rezeptor alpha (IL-4Rα) blockiert, der auf molekularer Ebene eine Schlüsselrolle spielt.
Klinische Studien haben gezeigt, dass Dupilumab bei Patienten mit mittel- bis schwerer Neurodermitis den Juckreiz und die Hautentzündungen erfolgreich reduzieren kann.
Eine weitere Biologikum-Alternative ist ein Interleukin-13 (IL-13) Antagonist namens Lebrikizumab. Es ist ein Monoklonaler Antikörper, der das IL-13 Protein angreift, welches bei der Aufrecherhaltung von Neurodermitis eine Rolle spielt.
Es wird als intravenöse Infusion verabreicht und hat gezeigt, dass es Symptome verbessert und die Notwendigkeit von Kortisonbedarf bei Patienten mit mittel- bis schwerer Neurodermitis reduziert.
Was sind JAK-Inhibitoren?
JAK-Inhibitoren sind eine Klasse von Medikamenten, die die Aktivität bestimmter Enzyme, der sogenannten Janus-Kinasen, hemmen. Diese Enzyme spielen eine Schlüsselrolle im Entzündungsprozess bei Neurodermitis, und durch die Hemmung ihrer Aktivität können sie Entzündungen reduzieren und die Symptome der atopischen Dermatitis verbessern.
JAK-Hemmer werden in der Regel als Tabletten eingenommen werden und eignen sich daher besonders für Menschen, für die regelmäßige Injektionen nicht infrage kommen.
Vorteile von JAK-Inhibitoren in der Therapie der atopischen Dermatitis
Einer der wichtigsten Vorteile von JAK-Inhibitoren besteht darin, dass sie zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis eingesetzt werden können. Sie reduzieren nachweislich Juckreiz, Rötungen und Entzündungen, die mit atopischer Dermatitis einhergehen.
Darüber hinaus haben JAK-Inhibitoren ein gutes Sicherheitsprofil und wurden in klinischen Studien gut vertragen. Außerdem verbessern sie nachweislich die Lebensqualität und verringern den Bedarf an topischen Kortikosteroiden (a.k.a. Kortisoncremes).
Das Fazit
Es ist ganz wichtig zu beachten, dass sowohl Biologika als auch JAK-Inhibitoren ernste Nebenwirkungen haben können und nur unter ärztlicher Anleitung verwendet werden sollten. Da es sich um neuartige Medikamente handelt, sind sie auch erheblich teurer, als die klassischen Behandlungsoptionen und kommen nur für Menschen infrage, die an einer mittelgradig oder schweren Neurodermitis leiden, bei der andere Therapieoptionen nicht zum Erfolg geführt haben.
Sollten diese Kriterien auf Dich zutreffen, empfehlen wir Dir, Dich an Deinen behandelnden Hautarzt zu wenden, um gemeinsam die nächsten Schritte der Neurodermitisbehandlung zu besprechen.