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Was ist Neurodermitis?

In diesem Blogbeitrag gehen wir auf die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten ein und geben Dir Tipps für den Umgang mit der Erkrankung und das Leben mit ihr.

atopio
Atopio Team
· 6 min Lesezeit
Ein Überblick über die Erkrankung Neurodermitis
Solltest Du auf der Suche nach medizinischer Hilfe sein, bitten wir Dich, einen Hautarzt zu kontaktieren.

Neurodermitis, bei Medizinern auch als atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis bekannt, ist eine chronische Hauterkrankung, die weltweit Millionen von Menschen betrifft. Sie ist gekennzeichnet durch rote, juckende und entzündete Haut.

Ursachen für die Entstehung von Neurodermitis

Die genaue Ursache der Neurodermitis ist bis heute nicht bekannt, aber man geht davon aus, dass es sich um eine Kombination aus genetischen, Umweltfaktoren und einem überaktiven Immunsystem handelt. Neurodermitis ist vererbbar und tritt besonders häufig bei Menschen auf, deren Eltern ebenfalls an der Krankheit, Allergien oder Asthma leiden.

Als Auslöser kommen bestimmte Umweltfaktoren infrage. Dazu gehören der Kontakt mit Reizstoffen wie Seifen und Reinigungsmitteln, der Kontakt mit Allergenen wie Hausstaubmilben oder Tierhaaren sowie Temperatur- oder Feuchtigkeitsschwankungen.

Das Auslöserprofil ist jedoch vonb Mensch zu Mensch unterschiedlich - manche Menschen mit Neurodermitis vertragen eine ganze Umweltstoffen nicht, während hingegen andere eine weniger sensible Haut haben.

Woran erkenne ich, dass ich Neurodermitis habe?

Die Symptome der atopischen Dermatitis sind von Person zu Person unterschiedlich, aber in der Regel sind sie durch rote und entzündete Haut gekennzeichnet. Die betroffenen Stellen können auch trocken, schuppig oder krustig sein. Insbesondere starker Juckreiz ist typisch für die Erkrankung.

  • Bei Erwachsenen sind häufig die Knie- und Ellenbogenbeugen, das Gesicht (insbesondere um die Augen), der Hals und Nacken sowie die Handgelenke und Hände betroffen. Eine Sonderform der atopischen Dermatitis ist die Prurigo-Form (Prurigo atopica), die durch häufig juckende Knoten gekennzeichnet ist, die sich über große Hautflächen oder sogar den ganzen Körper ausgebreitet haben (und häufig aufgekratzt werden).

  • Bei Kindern und Jugendlichen ist die atopische Dermatitis häufig an den Innenseiten (Falten) der Knie- und Ellenbogengelenke sichtbar. Das Gesicht ist weniger häufig betroffen.

  • Bei Säuglingen tritt eine frühe Form (Vorstufe) der atopischen Dermatitis oft als so genannter Milchschorf auf; dabei treten gelblich-weiße Krusten insbesondere an der Kopfhaut auf. Typische Stellen für eine Neurodermitis sind die Wangen, die Kopfhaut und die Außenseiten (Streckseiten) der Arme und Beine. Bauch und Rücken sind weniger häufig betroffen. Die atopische Haut von Säuglingen ist in der Regel nicht so trocken wie die von Kindern und Jugendlichen, und sie neigt nicht so sehr zur Schuppenbildung.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Bis heute gibt es keine Heilung für Neurodermitis. Die gute Nachricht ist aber: Es gibt eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten, die helfen können, die Symptome zu kontrollieren und ein beschwerdefreies Leben zu führen. Zu den aktuell verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten gehören:

  • Feuchtigkeitscremes: Es ist wichtig, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen, um die Neurodermitis in den Griff zu bekommen. Daher sind Feuchtigkeitscremes das A und O einer jeden Neurodermitistherapie.

Sie können dazu beitragen, trockene, juckende Haut zu beruhigen und die Häufigkeit der Schübe zu verringern. Ganz wichtig ist es, Feuchtigkeitscremes ohne allergieauslösende Stoffe zu verwenden (=hypoallergen).

  • Topische Kortikosteroide (a.k.a. “Kortisoncremes”): Das sind Cremes oder Salben, die direkt auf die Haut aufgetragen werden. Sie wirken entzündungshemmend und juckreizstillend.

Sie sind in verschiedenen Stärken erhältlich und sollten nach Anweisung eines Arztes verwendet werden. Obwohl sie in der Bevölkerung nicht den besten Ruf genießen, können sie effektiv und sicher zur Behandlung der Symptome eingesetzt werden.

  • Topische Calcineurin-Inhibitoren: Hierbei handelt es sich um Cremes oder Salben, die durch eine auf die Haut beschränkte Unterdrückung des Immunsystems wirken. Sie werden in der Regel auf empfindlicheren Hautpartien wie dem Gesicht oder im Genitalbereich angewendet, an denen man auf die Verwendung von Kortisoncremes verzichten möchte.

  • Antihistaminika: Diese Medikamente können helfen, den Juckreiz zu lindern und den Schlaf zu verbessern indem sie einen Botenstoff blockieren, der bei allergischen Reaktionen eine wichtige Rolle spielt.

  • Lichttherapie: Bei dieser Art der Therapie wird ultraviolettes Licht eingesetzt, um Entzündungen und Juckreiz zu lindern. Wichtig: Da es sich um speziell für die Therapie von Hauterkrankungen zugelassenes Licht handelt, sollte man diese Behandlung nicht selbstständig im Solarium durchführen.

  • Biologika und JAK-Inhibitoren: Diese modernen, sehr teuren Medikamente sind der Durchbruch in der Behandlung von mittelgradiger bis schwerer Neurodermitis. Sie blockieren spezifisch bestimmte Proteine oder Rezeptoren, die für die chronischen Entzündungen verantwortlich sind. Sie sind hocheffektiv und durch ihren zielgenauen Wirkmechanismus verursachen vergleichsweise selten Nebenwirkungen.

Was kann ich sonst noch gegen die Neurodermitis tun?

Zusätzlich zu den oben genannten Behandlungsmöglichkeiten gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die Du ergreifen können, um Deine Neurodermitis in den Griff zu bekommen und die Häufigkeit der Schübe zu verringern. Dazu zählen:

  • Vermeiden von Auslösern: Das Erkennen und Vermeiden von Auslösern kann helfen, Neurodermitis Schübe zu reduzieren. Die Auslöser sind von Mensch zu Mensch verschieden, aber häufige Auslöser sind besonders aggressive Seifen und Reinigungsmittel, Hausstaubmilben und Tierhaare.

  • Gib dem Austrocknen keine Chance: Regelmäßiges Verwenden von Feuchtigkeitscremes kann trockene, juckende Haut beruhigen und die Widerstandsfähigkeit gegenüber neuer Schübe verringern.

  • Regelmäßig Waschen aber richtig: Es ist wichtig darauf zu achten, dass die verwendeten Seifen die Haut nicht zu sehr austrocknen. Außerdem können Duschgels dazu beitragen, Hautreizungen zu verursachen. Achte darauf Produkte zu verwenden, die die Haut rückfetten.

  • Verwende einen Luftbefeuchter (besonders im Winter): Trockene Luft kann die Neurodermitis verschlimmern. Die Verwendung eines Luftbefeuchters kann dazu beitragen, die Luft mit Feuchtigkeit anzureichern und so der Haut keine weitere Feuchtigkeit zu entziehen.

  • Weiche, atmungsaktive Kleidung: Enge Kleidung und synthetische Stoffe können die Haut reizen. Entscheiden Sie sich stattdessen für weiche, atmungsaktive Kleidung aus Naturfasern, z. B. Baumwolle.

  • Nicht zu heiß duschen: Heißes Wasser kann die Haut austrocknen und die Symptome verschlimmern. Daher ist es ratsam, nur kurz und mit lauwarmen Wasser zu duschen oder zu baden.

  • Das richtige Waschmittel macht den Unterschied: Duftstoffe und aggressive Chemikalien in Waschmitteln können die Haut reizen. Entscheiden Sie sich stattdessen für ein sanftes, parfümfreies Waschmittel.

  • Cremen, Cremen, Cremen: Das allerwichtigste - und das kann man nicht oft genug wiederholen - ist das regelmäßige Eincremen mit einer passenden Feuchtigskeitscreme. Wenn es sich irgendwie einrichten lässt, empfehlen wir Dir, den ganzen Körper, also auch nicht betroffene Stellen, zweimal täglich einzucremen.

Trotz Neurodermitis (über-)leben

Neben den juckenden Hautstellen kann es durch die Neurodermitis auch zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität kommen. Insbesondere können der ständige Juckreiz, aber auch die Hauttrockenheit und die Entzündungen zu Schlafstörungen, Angstzuständen und Depressionen führen und so auch das soziale und berufliche Leben beeinträchtigen.

Für Menschen mit Neurodermitis ist es wichtig, sich eng mit einem Hautarzt (Dermatologen) abzustimmen, um einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen und Auslöser zu identifizieren und anschließend zu vermeiden.

Darüberhinaus sind eine gesunde Ernährung und körperliche Betätigung, ausreichend Schlaf und Stressabbau ebenfalls wichtige Aspekte, um gut mit der Neurodermitis leben zu können.

Das Fazit

Unter dem Strich lässt sich sagen, dass Neurodermitis eine chronische Hauterkrankung ist, von der weltweit Millionen von Menschen betroffen sind. Obwohl es keine Heilung gibt, stehen effektive Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die ein beschwerdefreies Leben ermöglichen können.

Wir empfehlen, insofern das noch nicht geschehen ist, Dir einen Hautarzt zu suchen, dem Du vertraust und mit dem Du gemeinsam eine Behandlung entwickeln kannst, die auf Dich und deine Haut zugeschnitten ist. Wir wünschen Dir viel Erfolg und hoffen, dass wir Dir ein paar gute Tipps mit auf den Weg geben konnten.

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